Reichstagsgebäude Berlin
1884 – das ist das Jahr, in dem der Grundstein für das Reichstagsgebäude gelegt wird. Architekt Paul Wallot wählt den prunkvollen Stil der italienischen Renaissance. Die markante Kuppel, die Sie heute begehen können, ist auch damals schon geplant – als modernes Highlight aus Glas und Stahl.
Sein erstes wichtiges Ereignis erlebt der Reichstag im Jahr 1918 als die Weimarer Republik ausgerufen wurde.
Dunkle Geschichte schreibt das Parlamentsgebäude 1933. Der Reichstagsbrand zerstört einen Großteil des Baus. Bis heute ranken sich verschiedene Theorien um die Ursache. Ob es wirklich Brandstiftung vonseiten der Kommunisten ist, bleibt im Dunkeln. Der Brand aber markiert die Machtübernahme der Nationalsozialisten.
Ein Ende der Zerstörungen ist derweil nicht in Sicht. Der Reichstag wird im Zweiten Weltkrieg bombardiert. Im April 1945 hissen schließlich sowjetische Soldaten die rote Flagge über dem zerstörten Gebäude. Eine bedeutende Symbolhandlung, die den Sieg über das Deutsche Reich markiert.
Bis zur deutschen Wiedervereinigung steht der Reichstag nicht mehr im Mittelpunkt des politischen Interesses. Das Parlament der BRD regiert in Bonn. Der Wiederaufbau in Berlin erfolgt trotzdem. Allerdings zunächst ohne die charakteristische Kuppel – den Kaiser hätte es gefreut. Mit der deutschen Wiedervereinigung beschließt die Bundesregierung im Jahr 1991: Das gesamtdeutsche Parlament soll wieder nach Berlin verlegt werden. Zu diesem Zweck plant die Regierung den Umbau des Reichstagsgebäudes. Ein Architekturwettbewerb wird ausgerufen. Als Auflage gilt es, den alten Stil zu erhalten und mit energiesparenden Maßnahmen zu kombinieren. Sir Norman Foster bekommt den Zuschlag – und entscheidet sich für eine gläserne Kuppel.
Die Verhüllung des Reichstages
Als der Innenausbau in vollem Gange ist, wird das Reichstagsgebäude zum Protagonisten einer beeindruckenden Kunstaktion. Im Sommer 1995 verhüllt silberfarbenes Gewebe das Gebäude komplett. Ein einmaliger Anblick für alle Berliner! Die umstrittene Idee dazu kommt von den Künstlern Christo und Jeanne-Claude.
Im Jahr 1999 folgt der Reichstag dann endlich seiner Bestimmung: Der Bundestag zieht in Berlin ein und bleibt bis heute.
Öffnungszeiten
Montag-Sonntag
18:30 – 21:45